Vor 5 Jahren befanden wir uns in der heißen Phase unseres Umzuges von Gütersloh nach Steinhagen. Jede und Jeder von uns ist schon mal umgezogen und weiß, dass meistens nicht alles reibungslos läuft und mit viel Stress verbunden ist. Das ist bei einem Unternehmensumzug nicht anders und nochmal eine ganz andere Hausnummer. Viele Sachen sind zu bedenken und zusätzlich zu erledigen. Aber der Reihe nach.
Der Schock oder besser: Die Zitrone
Anfang 2019 mussten wir aus der Zeitung erfahren, dass unser damaliger Vermieter den Abriss des Gebäudekomplexes plant, in dem wir seit den 80er Jahren unseren Firmensitz hatten. Darauf angesprochen hieß es vom Vermieter, dass alles noch nicht fix sei und er uns früh genug informieren würde (nur 1 Jahr später wurde das Gebäude tatsächlich abgerissen).
Erste Gedanken
Nachdem der erste Schock ein wenig gesackt ist, habe ich beschlossen, dass ich nicht darauf warte, dass wir eine Kündigung erhalten und dann unter extremen Zeitdruck geeignete Räumlichkeiten finden müssen. Schon immer habe ich mein Schicksal lieber selbst in die Hände genommen. Also auch hier.
Der Glücksgriff
Wir fingen direkt an unsere Fühler auszustrecken und mal bei Architekten und Handwerkern nachzufragen, ob die nicht was wüssten. Und tatsächlich. Ein Architekt kannte jemanden, der kürzlich in Steinhagen Räumlichkeiten angemietet hat und wusste, dass da noch mehr freie Fläche ist. Wir haben also nicht lange gezögert und direkt mit dem Vermieter einen Besichtigungstermin vereinbart. Die Räume waren geeignet, die Lage direkt an der A33 war auch super und die Chemie mit dem Vermieter passte. Also habe ich den Mietvertrag unterschrieben. Das war Ende Februar 2019.
Auch die Mitarbeiter reagierten durchweg positiv auf diese Neuigkeit.
Es geht los!
Kurz drauf ging es auch schon los. Zum 01.06.2019 wurden die neuen Räume angemietet. Einen Monat Überschneidung hab ich geplant. Das war im Nachhinein betrachtet schon sehr sportlich 😀
Wir fingen direkt an unsere Kunden über den Umzug zu informieren. Bei jedem Schriftverkehr brachten wir Aufkleber an und unter den E-Mails stand es auch. Ein Umzugsunternehmen wurde engagiert, Kartons gekauft und weil das alles ja noch nicht genug war, kam auch noch eine neue Software dazu. Unser altersschwacher Server hätte auch umziehen müssen und der IT Dienstleister konnte uns nicht zusichern, dass der das überlebt. Hier haben wir uns letztendlich für eine Cloudlösung entschieden. Aber die Softwareumstellung kam noch on Top und sollte direkt mit dem Umzug realisiert werden.
Fortlaufend wurden Kartons gepackt, Sachen aussortiert, die neuen Räumlichkeiten mit den jeweiligen Mitarbeitern geplant und Listen erstellt was zu tun ist. Die Listen umfassten z.B. die zeitgenaue Organisation des Telefonanschlusses, Termine für die KFZ Ummeldung oder die Anmeldung bei der Gemeinde Steinhagen.
Das normale Alltagsgeschäft musste nebenher natürlich auch weiter laufen.
Der Umzugstag
Der Umzugstag selbst begann für 2 von uns direkt in den neuen Räumlichkeiten. Hier haben wir nochmal kurz durchgewischt und auf den ersten LKW mit Kartons gewartet, wohingegen 3 Mitarbeiter in Gütersloh das Ausräumen betreuten.
Sobald der erste LKW vor fuhr, begann für uns vor Ort der Möbelaufbau und das Verteilen der Kartons. Zum Teil wurden diese auch direkt ausgepackt und die neue EDV angeschlossen. Durch die Cloudanbindung funktionierte auch alles recht schnell. Dennoch wurde es ein langer Tag 😀
Fazit
Zu Beginn hatte ich Angst, wie unsere Kunden auf den Umzug reagieren und ob denen dann die Anfahrt zu weit ist, aber diese Sorgen waren unbegründet. Auch die Schließung unseres Ladenlokals im Zuge des Umzuges hat mir schwer im Magen gelegen. Es war halt immer da. Im Nachhinein war aber auch das die richtige Entscheidung.
Insgesamt muss ich sagen, es war stressig, hat mir schlaflose Nächte beschert, aber wir haben alle gemeinsam aus der Zitrone Limonade gemacht.
An dieser Stelle ein fettes DANKE an alle Beteiligten, vor allem an meine tollen Mitarbeiter, die so super mitgezogen haben!