Schon die Kelten entzündeten, an ihrem Samhain-Fest, Feuer zum Schutz vor bösen Geistern. Katholische Einwanderer brachten den Brauch, zum Schutz, an Halloween beleuchtete Kürbisse aufzustellen (früher Rüben) in die USA. Auch heute noch wird diese Tradition fortgeführt, wenn auch vermehrt mit kommerziellen Hintergedanken. Könnte man also ableiten, dass Licht schützt? Und auch heute noch vor Bösem, wie z.B. Einbrechern schützt?
Licht = Einbruchschutz?
So pauschal lässt sich das nicht bejahen. Denn dann könnte man einfach das Licht anmachen und ist perfekt geschützt. So einfach ist es leider nicht. Doch schauen wir uns kurz die Statistik an:
- Nach jahrelangem Rückgang steigen die Einbruchzahlen seit 2022 wieder
- Jeder 7. Einbruch passiert zwischen 22 Uhr und 6 Uhr (das ist viel, aber nicht die Mehrheit)
- die meisten Einbrüche geschehen zwischen 10 Uhr und 20 Uhr (wenn die Bewohner i.d.R. arbeiten sind)
- hiervon wiederum 36% zwischen 16 Uhr und 20 Uhr (ah ok wir nähern uns)
- die Hälfte aller Einbrüche werden zwischen Oktober und Januar verübt (BINGO)
Wir fassen also zusammen, dass das fehlende Tageslicht, in der dunklen Jahreszeit, in Kombination mit der Wahrscheinlichkeit Bewohner nicht anzutreffen nicht zu unterschätzen ist.
Als ersten Schritt schalten wir also Licht mit Bewegungsmeldern oder Zeitschaltuhren automatisch an und alles ist gut. Festzuhalten ist hier in jedem Fall, dass gut beleuchtete Häuser seltener ausspioniert werden. Aber leider reicht eine Beleuchtung noch nicht. Manchmal beobachten Einbrecher ihre Ziele im Vorfeld über 2 Monate (!) um sich den Tagesrhythmus der Bewohner und auch den Briefkasten genauer anzuschauen. Dann nützt uns auch eine noch so tolle Beleuchtung nichts.
Ob das eigene Haus ins Visier von Einbrechern geraten ist, sieht man manchmal an den so genannten Gaunerzinken. Hierbei handelt es sich um Markierungen mit Kreide (Striche, Kreuze, Linien) oder aber auch ein Stein vor der Haustür oder auf der Treppe (liegt er längere Zeit ist niemand da). Besonders trickreich werden unauffällig Zahnstocher oder Blätter in Jalousien oder Türen gesteckt.
Wie können wir es den Einbrechern schwerer machen?
Häuser mit einem Sichtschutz, wie einer hohen Hecke oder Mauer, die über keine offensichtlichen Zusatzsicherungen an Türen und Fenstern oder Überwachungskameras mit Bewegungsmeldern verfügen, stehen bei Einbrechern besonders hoch im Kurs. Nun möchten aber die wenigsten von uns, für alle sichtbar, auf dem Präsentierteller sitzen. Also stellt das Weglassen von Bepflanzung und Zäunen keine Option dar.
Kameras wären zur Abschreckung jedoch eine Option. Vielleicht ist man gerade mit der Gartenarbeit beschäftigt, hat die Terrassentür offen (man ist ja draußen) und zack schon ist jemand drin. Schaut sich schnell um und ist mit dem Laptop und der Geldbörse, die auf dem Couchtisch lagen, wieder raus, ohne dass der fleißige Gärtner etwas mitbekommen hätte.
Im Schnitt dauert ein Einbruch 10 Minuten. Das ist keine lange Zeit. Mit jeder Minute, die der Einbrecher länger braucht um ins Haus oder die Wohnung zu kommen, steigt die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden. Routinierte Einbrecher öffnen Standardfenster und Türen in weniger als 10 Sekunden. Die einzige Chance, die wir also haben, neben Abschreckung, ist es, den Zutritt zu erschweren. Statistisch gesehen brechen Einbrecher ihren Versuch ab, wenn sie zum Betreten länger als 3 Minuten brauchen.
Zusammenfassend also :
- Licht mit Bewegungsmelder oder Zeitschaltuhr
- Kameras
- Im Urlaub Nachbarn bitten nach dem Rechten zu sehen und den Briefkasten zu leeren
- Gaunerzinken entfernen
- Fenster nicht auf Kipp lassen
- keine Leitern oder ähnliche Kletterhilfen im Garten lassen
- Fenster und Türen zusätzlich sichern (das kann bei Terrassentüren zum schieben auch eine Holzlatte zum verkeilen sein)
- und als Bonus die Einbruchmeldeanlage (hierzu beraten wir Sie gerne vor Ort)
Wissen für Angeber
In unserer Rubrik “Wissen für Angeber” schauen wir uns heute die Geschichte hinter dem Brauch Kürbisse aufzustellen an. Der Brauch hat, seinen Ursprung in Irland. Hier soll vor langer Zeit ein Hufschmid mit Namen Jack Oldfield gelebt haben. Er galt als geizig und soll dem Alkohol nicht abgeneigt gewesen sein. Als er nun am Abend vor Allerheiligen in einer Kneipe saß erschien der Teufel an seiner Seite um ihn zu holen. Für ein letztes Getränk bot Jack dem Teufel seine Seele an. Der Teufel hatte nichts dagegen ihm ein letztes Getränk zu spendieren. Da er aber keine Münzen dabei hatte, verwandelte sich der Teufel kurzerhand selbst in eine Münze. Jack steckte die Münze schnell in seine Geldbörse, in der sich auch ein silbernes Kreuz befand. So war der Teufel gefangen und konnte sich nicht zurück verwandelt. Jack verhandelte mit dem Teufel, sodass Jacks Seele noch weitere 10 Jahre frei war.
Nachdem die 10 Jahre verstrichen waren, erschein der Teufel wieder am Abend vor Allerheiligen um Jack zu holen. Diesmal bat Jack um einen Apfel, als Henkersmahlzeit, der vom Teufel gepflückt werden sollte. Der Teufel kletterte auf den Apfelbaum und diesem Moment schnitzte Jack ein Kreuz in die Rinde des Baumes, sodass der Teufel nicht hinabsteigen konnte. Abermals verhandelten sie. Jack entfernte das Kreuz und der Teufel versprach Jacks Seele für immer in Ruhe zu lassen.
(Da es ihn den USA mehr Kürbisse als Rüben gab, wurde der Brauch abgewandelt)